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Pfarrer Tobias Freff, Bettringen

Spaltet der Sparzwang unsere Gesellschaft?

16.08.2022 – In der Reihe „Glaube gefragt“ der Gmünder Tagespost

Bei manchen Schlagzeilen und Prognosen dieser Tage und Wochen wird mir eher mulmig zumute: Krise verjagt Krise und Lieferenpässe werden zu Knappheiten. Wie kann und soll man durch den Herbst und Winter kommen, zumal jene, denen das Tischtuch des monatlich Verfügbaren recht knapp bemessen ist? Der eine oder andere unkt hier schon soziale Unruhen, auch hier in Deutschland herbei.

 

Als Christ und Seelsorger bin ich, nicht erst nach langen zwei Pandemiejahren, überzeugt, dass wir Menschen solidarischer sind, als das manchmal angenommen wird. Sind nicht in dieser Zeit viele gute, gemeinsame Lösungen entstanden, Neues probiert worden und generationenübergreifend hatte man sich im Blick? Junge Menschen steckten zurück, um ältere nicht zu gefährden! Mir machen diese Erfahrungen Mut.

Weiter sehe ich persönlich Chancen im Überdenken von manchen Verhaltensmustern. Ob mit oder ohne Energiekrise, Ressourcen unserer Welt sind endlich, Wirtschaft kann nicht unendlich anwachsen. Wir wissen es, und nun rückt dies nochmals in den Fokus. Ich glaube, bei manchen Einsparungen und Innovationen ist noch Luft nach oben, auch und besonders, was die Bewahrung der Schöpfung angeht.

 

Kurzum: ich glaube an den Zusammenhalt unserer Gesellschaften, der Verantwortung füreinander und der Rücksicht aufeinander, die uns stark gemacht haben. Und nicht zuletzt setzte ich auf die Fähigkeit, uns zurückzunehmen und auch Chancen in manchen Krisen zu sehen. Es ist nicht das erste Mal.

 

Pfarrer Tobias Freff, Bettringen