

Pater Philipp Jeningen – Ein Seliger für heute
16.07.2021
Geistliche Vorbereitung der Seligsprechung nimmt Fahrt auf
Ellwangen. Die Seligsprechung des Jesuitenpaters Philipp Jeningen am 16. Juli 2022 wird ein Fest für die ganze Diözese Rottenburg-Stuttgart sein und zählt für Bischof Dr. Gebhard Fürst neben dem Katholikentag im Mai zu den beiden herausragenden Ereignissen dieses Jahres für die katholische Kirche in Württemberg. „In unserer säkularen Zeit ist eine Seligsprechung etwas Außergewöhnliches. Sie weist aber darauf hin, dass durch Menschen, die ihr ganzes Leben für das Evangelium einsetzen, wieder Hoffnung und Zuversicht in die Welt kommen können“, sagt Bischof Fürst. Der alljährliche Gedenktag für Pater Philipp am 8. Februar läutet die mehrmonatige geistliche Vorbereitung der Seligsprechung ein.
Die zentralen Veranstaltungen finden schwerpunktmäßig im Raum Ellwangen, wo Pater Philipp Jeningen viele Jahre als Seelsorger wirkte, und im Raum Ulm statt, können aber teilweise über eine Telefon- bzw. Videokonferenz überall mitverfolgt werden. Kirchengemeinden in vielen Teilen der Diözese können sich mit ähnlichen Angeboten an der Vorbereitung der Seligsprechung beteiligen.
Start ist ein meditatives Abendgebet „Mit Pater Philipp in Tannhausen“ am Sonntag, 6. Februar, 17 Uhr, in der Pfarrkirche St. Lukas in Tannhausen bei Ellwangen. Im Mittelpunkt dieses großen Gebetstages steht das Gottvertrauen, das Pater Philipp den Menschen am Ende des 17. Jahrhunderts angesichts großer Not ins Herz legte und das auch in heutiger Zeit beispielhaft sein kann. Erstmals erklingt an diesem Abend das neue Philipp-Jeningen-Lied, das die geistliche Bewegung „action spurensuche“ anlässlich der Seligsprechung komponiert hat. Am Dienstag, 8. Februar, um 19 Uhr findet ein Festgottesdienst in der Basilika St. Vitus in Ellwangen statt. Die Predigt hält Pfarradministrator Pater Dr. Martin Leitgöb CSsR. Ein begleitendes Gebetheft gibt es beim Pfarramt St. Vitus in Ellwangen, Telefon (07961) 3535, E-Mail: Stvitus.Ellwangen@drs.de und unter www.action-spurensuche.de.
Zu spirituellen Stadtspaziergängen mit Pater Philipp lädt die „action spurensuche“ an drei Samstagen im Frühling, am 9. April , 7. Mai und 4. Juni, jeweils 16 Uhr, in Ellwangen ein. Diese Reihe eignet sich, um sich in die Fußspuren Pater Philipps zu begeben, sich symbolisch sogar „die Schuhe von Philipp Jeningen anzuziehen“, wie P. Leitgöb es formuliert.
Als geistlicher Weg zur Seligsprechung angelegt sind auch die Exerzitien im Alltag, die von Sonntag, 19. Juni, bis Sonntag, 16. Juli 2022, stattfinden. Über vier Wochen sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, entlang eines umfangreichen Begleitheftes drei Eigenzeiten am Tag zu gestalten: ein Morgengebet, einen frei zu wählenden Zeitraum am Tag sowie einen abendlichen bzw. vornächtlichen Tagesrückblick. Dazu kommen Möglichkeiten zur Inspiration und zum Austausch mit anderen, die den Weg an vielen Orten mitgehen, alternativ per Telefon und Videokonferenz oder in Begegnung von Angesicht zu Angesicht. Aufgrund der überregionalen Bedeutung Philipp Jeningens bietet die „action spurensuche“ interessierten Kirchengemeinden und Gruppen Unterstützung bei der Vorbereitung solcher Treffen an. Informationen und das Begleitheft gibt es kostenfrei beim Kath. Dekanat Ehingen-Ulm, Telefon (0731) 9206010, dekanat.eu@drs.de.
Die Katholische Erwachsenenbildung (keb) Kreis Schwäbisch Hall bietet in Kooperation mit der Kath. Kirchengemeinde Stimpfach am Freitag, 6. Mai, 19.30 Uhr, einen Vortrag und Gespräch über Philipp Jeningen an. Referent ist Pfarrer Michael Windisch, Vizepostulator im Seligsprechungsprozess. Info und Anmeldung unter keb.schwaebisch-hall@drs.de, Telefon (0791) 9466845.
Hintergrund
Pater Philipp Jeningen:
Als Volksmissionar war Pater Philipp Jeningen (1642-1704) Ende des 17. Jahrhunderts in Ellwangen, dem Virngrund und darüber hinaus tätig. Sein Wirken in einer Zeit, die ähnliche Krisensymptome zeigte wie die heutige – Priestermangel und eine Wüste des Glaubens – gilt als wegweisend: Um die 1000 Orte, so schätzt man, hat „der gute Pater“, wie er gern genannt wird, zwischen 1680 und 1704 besucht.
„action spurensuche“:
Die „action spurensuche“ in Ellwangen erschließt Schnittstellen zwischen dem Leben Pater Philipp Jeningens und dem Leben der Menschen heute. Als geistliche Bewegung widmet sie sich seit 1992 der Erschließung der ignatianischen Spiritualität, wie sie sich beispielhaft im Leben Philipp Jeningens widerspiegelt.
Seligsprechung:
Seliggesprochene Männer und Frauen haben in vorbildlicher Weise in der Nachfolge von Jesus Christus gelebt. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Der Seligsprechung geht ein kirchliches Untersuchungsverfahren voraus. Dieses wird meist vom Bischof des Wirkungsortes eingeleitet. Dort liegt dann auch die Verantwortung, Beweise über das Leben und Sterben des Menschen zu sammeln, der seliggesprochen werden soll, sowie dessen Tugendhaftigkeit, den Ruf der Heiligkeit und ein Wunder nachzuweisen. Ein anderes Verfahren gilt für Märtyrer. Diese Akten werden dann von der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse geprüft und dem Papst vorgelegt. Im Sommer 2021 hat Papst Franziskus das Wunder von Pater Philipp Jeningen anerkannt.
Verantwortlich: Thomas Brandl, Mediendirektor, Leiter der Stabsstelle Mediale Kommunikation der Diözese Rottenburg-Stuttgart
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