
Danke, Mr. President!
Martin Keßler in der Reihe „Wort zum Sonntag“
Mit Blick auf die Weltgeschichte und meinen Kalender schreibe ich heute am 14. Oktober diese Gedanken auf.
Gestern hat die Hamas Ihre letzten lebenden Geiseln freigelassen, überwältigende Bilder auf allen Kanälen. Weniger ausführlich und spektakulär, aber wir wollen es nicht vergessen, Israel hat im Gegenzug viele ihrer palästinensischen Gefangenen entlassen. Das Unmögliche ereignete sich.
„Gott sei Dank“ möchte man jubelnd schreien und „Danke, Mr. President“ rufen.
Wie bitte?!
Ja, „Danke, Mr. President!“ Ohne seine Drohkulisse, seine Unberechenbarkeit, seine Skrupellosigkeit, etc. hätten sich weder die israelische Regierung, noch die Hamas bewegt.
Zugegeben, Donald Trump erfüllt meines Erachtens so ziemlich keine Kategorie von Ethik und Moral, von Anstand und Menschenfreundlichkeit.
Zugegeben, sein Vorgehen war auch hier zutiefst von allgemeinem Egoismus und speziellem Schielen auf den Friedensnobelpreis geprägt.
Aber, das Ergebnis ist wunderbar, viele sind wieder bei ihren Familien und können gesunden.
Dafür und nur dafür sage ich, wie so viele Betroffene auch: „Danke, Mr. President!“
Und morgen sprechen wir dann wieder über den mir teilweise widerlichen Rest.
Ganz ähnlich wird im Buch Jesaia anfangs von den Israeliten über Kyros, den persischen Eroberer gesprochen. Vergleichbar mit dem Friedensnobelpreis wird im Kapitel 45 von ihm als dem Gesalbten, dem Christus gesprochen. Im weiteren Verlauf erwies sich Kyros als der Falsche, und andere bewährten sich in Gottes Namen durch Mitleid und Milde bis in den Tod.
Hoffen und beten wir für Präsident Trump, denn für eine echte Umkehr und Hinwendung zu den Armen und Bedürftigen ist es nie zu spät.