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Foto (Schwenk): Markus Mengemann, Regionalleiter Caritas Ost-Württemberg

Türen öffnen

Markus Mengemann in der Reihe „Wort zum Sonntag“

Neulich habe ich eine kleine, aber prägende Erfahrung gemacht. Ich kam mit vollen Einkaufstaschen nach Hause, mühsam balancierte ich alles in meinen Armen. Vor meiner Haustür blieb ich stehen – und genau in diesem Moment kam eine Nachbarin vorbei. Ohne zu zögern, hielt sie mir die Tür auf. Eine Kleinigkeit vielleicht, doch für mich in diesem Moment eine große Erleichterung. Ich musste nicht umständlich die Taschen abstellen, ich fühlte mich gesehen – und dankbar.

Vielleicht haben Sie auch schon so etwas erlebt: Jemand hält Ihnen eine Tür auf, ganz praktisch, oder auch im übertragenen Sinn. Es sind diese alltäglichen Gesten, die uns spüren lassen: Da ist jemand, der mich wahrnimmt, der mir den Weg leichter macht.

Das Jahresthema der Caritas heißt: „Wir öffnen Türen.“ Für mich steckt darin eine Einladung an uns alle. Wo können wir im Alltag Türen öffnen, die einem anderen das Leben erleichtern? Manchmal reicht schon ein kurzer Gruß, ein Anruf, eine ausgestreckte Hand. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass niemand draußen bleiben muss – unabhängig davon, woher er kommt oder wie er gerade durchs Leben geht.

Offene Türen schaffen Vertrauen. Sie machen unser Miteinander menschlicher, wärmer und stärker. Und ich bin überzeugt: Wenn wir Türen öffnen, öffnen wir auch Herzen – unsere eigenen und die der anderen.

Vielleicht möchten Sie heute einmal bewusst darauf achten: Wem könnten Sie eine Tür öffnen?