
In der Trauer Hoffnung sehen
Sibylle Schwenk
Beitrag zur Ausstellung „hoffnungsvoll und seelenschwer“ in Schwäbisch Gmünd und Ellwangen
In der Trauer Hoffnung sehen
Einen geliebten Menschen zu verlieren, das wirft einen nicht selten aus der Bahn. Die Welt „ver-rückt“, alles fühlt sich anders an. Menschen trauern ganz unterschiedlich. Und es gibt verschiedene Ansätze der Trauerbewältigung. In der Ausstellung „hoffnungsvoll und seelenschwer“ kommen Trauernde zu Wort, die für sich eine Methode entdeckt haben, aus dem Tief der Verzweiflung wieder heraus zu kommen. Die 20 Aufsteller sind ab dem 10. Oktober im Kloster der Franziskanerinnen Schwäbisch Gmünd, und ab 02. November im Tagungshaus Schönenberg in Ellwangen zu sehen.
Manche Trauernde sagen: „Ich möchte darüber reden können“, manche wiederum „Ich möchte das nicht immer und immer wieder erzählen müssen.“ Dass Trauer sehr individuell ist, das wissen die Initiatorinnen Ingrid Beck (Landpastoral Schönenberg), Susanne Lutz, Ina Berg (Klosterhospiz Schwäbisch Gmünd) und Barbara Sittler (ambulanter ökumenische Hospizdienst Ellwangen).
Was aber alle Menschen, die in Trauer leben, gemeinsam haben, das ist der Wunsch nach Akzeptanz, nach Wertschätzung und nach einem aktiven Angebot. „Es genügt nicht zu sagen ‚melde dich, wenn es dir schlecht geht‘“, weiß Barbara Sittler aus Erfahrung. Trauernde brauchen eine konkrete Ansage.
Dieser Tipp ist einer von vielen. Und nicht selten stellt man sich selbst die Frage, wie man mit einem trauernden Menschen umgehen soll. „In den Aufstellern, die vom Bundesverband für Trauerbegleitung konzipiert wurden, kommen Menschen zu Wort und machen ihre Gefühle und Ressourcen in der Trauer sichtbar“, beschreibt Ingrid Beck. Die Besucherinnen und Besucher erhalten im Idealfall eine Idee, selbst in der Trauerarbeit weiterzukommen. Aber auch Angehörige können sich in den Aufstellern inspirieren lassen, eine gute Begleitung für Trauernde zu sein.
„Während der Öffnungszeiten der Ausstellung in Schwäbisch Gmünd wird auch immer jemand zum Gespräch da sein“, lässt Susanne Lutz wissen. In Ellwangen wird es jeweils von 16-18.00 Uhr ein Angebot des Gesprächs geben.
Flankierend zur Ausstellung bieten die Trauerbegleiterinnen Ingrid Beck und Anja Schubert am 18.10.25 zwischen 9.00 Uhr und 12.30 Uhr einen Kreativworkshop an, wo es um die Gestaltung von Erinnerungsschätzen geht. Die Ellwanger Ausstellung bietet einen Bibliologabend am 13.11.25 um 19.00 Uhr. Vom 07.11.25 bis 08.11.25 laden Ingrid Beck und Wolfgang Müller ein zu den „Oasentagen für Trauernde“. „Die Oasentage sind wie Auftank-Tage in dürren Zeiten. Dort kann man in den Austausch kommen mit anderen und Anregungen finden für den persönlichen Trauerweg“, führt Ingrid Beck aus.
„Hoffnungsvoll und seelenschwer“ – so kann sich Trauer äußern. In die Situation kommt jede und jeder von uns früher oder später. Gut zu wissen, dass es Methoden gibt. Gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Und gut zu wissen: die Hoffnung trägt uns weiter.
Foto (Holger Schimkat): v.l. Ina Berg (sozialdienstliche Begleitung Klosterhospiz), Ingrid Beck (Trauerbegleiterin BVT, Landpastoral Schönenberg), Susanne Lutz (Hospizleitung Franziskanerinnen)
Info: Ausstellung „hoffnungsvoll und seelenschwer“ vom 10.-26.10.25 im Kloster der Franziskanerinnen in Schwäbisch Gmünd, Öffnungszeiten: Di und Mi: 10-15.00, Fr. 13-18.00 Uhr, Sa: 9-12.30 Uhr, So: 10.15–12.00 Uhr, Vernissage am 10.10.25 um 18.00 Uhr
Ausstellung in Ellwangen, Tagungshaus Schönenberg vom 02.-17.11.25, Öffnungszeiten: Mo-Sa.:9-17.00 Uhr und So. 9-15.00 Uhr, Mo-Fr. 16-18.00 Uhr, Vernissage 02.11.25 um 17.00 Uhr
Infos und Anmeldung zu den Workshops bei Ingrid Beck, Tel. 07961-924917012, ingrid.beck@drs.de