
Die Augen öffnen und staunen
Sibylle Schwenk
Seine Bilder haben eine freundliche, einladende Ausstrahlung. Egal, ob Nikolaus Stark, der Künstlerpfarrer aus Wallerstein, Szenen aus dem Alten Testament, Landschaften oder Blumen auf die Leinwand bringt – der Tenor heißt: „Betrachte mich, ich kann dich ein bisschen rausnehmen aus deinem Alltag, gönne dir die kurze Auszeit und lass dich mitnehmen in die Farben auf der Leinwand.“
Nikolaus Stark ist ein fleißiger Künstler. Sein Atelier ist voll von Werken, die er im Laufe seines Lebens bereits erstellt hat. Der 94-Jährige ist selbst anwesend bei der Vernissage im Foyer des Landratsamtes. Er erzählt auch gerne von seinen Geschichten, die er als Künstler in Szene setzt. Und als Theologe steckt in allem auch sein Glaube – egal, ob er von Salomons geteiltem Herzen, von Ezechiels Visionen, von der Landschaft um Schloss Baldern oder einem Strauß Akeleien berichtet.
Die farbenfrohe „Sprache“ seiner Werke ist einzigartig und reiht sich ein in die Künstlerpersönlichkeiten der Ostalb, wie Dekan Robert Kloker in seinem Grußwort bemerkt. Dabei denkt er an das große Schaffen Sieger Köders und sieht gleichzeitig die Verbindung zu Nikolaus „Niko“ Stark. „Wenn ein Theologe nicht nur die Kraft des Wortes, sondern auch der Malerei nutzen kann, ist das ein großes Geschenk des Schöpfers“, führt Dekan Kloker aus. Seine Bilder seien gleichsam die Glaubensvermittlung für den Alltag. „Du bist eine geerdete Persönlichkeit, der man die Liebe zur Heimat und zur Natur als Schöpfung Gottes anmerkt“, so Dekan Kloker weiter.
Karl Kurz, Dezernent für Finanzen, Schulen und Verkehrsinfrastruktur des Ostalbkreises, spricht in Vertretung für Landrat Dr. Joachim Bläse. Stark male mit Herz, Geist und Glauben seine Werke und das sehe man diesen einfach ein. „Sie verbinden Kunst und Spiritualität“, ist Kurz überzeugt. Er freue sich sehr, dass die Werke von Nikolaus Stark nun die Gäste des Ostalbkreishauses bei einem Besuch erfreuen können. „Wir können für einen Moment innehalten und die Bilder auf uns wirken lassen.“
Zu diesem Innehalten rufe auch der Titel der Ausstellung auf: „Die Zeit geht schnell“. Im Künstlergespräch mit Nikolaus Stark will Karl Kurz wissen, warum er diesen Titel gewählt hat. Natürlich kennt der Künstlerpfarrer das passende Gedicht dazu und merkt an: „Die Lebenszeit vergeht schnell, ein Strauß Blumen vergeht schnell. Machen wir einfach die Augen auf und staunen.“
Mit wunderbaren Klängen bereicherte das Ensemble „Sinfonia Keltica“ die Vernissage.