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Foto (privat): Karolina Tomanek

Na, hast du dich gut erholt?

Karolina Tomanek in der Reihe „Wort zum Sonntag“

Kennen Sie das auch? Man zählt die Tage bis zum Urlaub, arbeitet sich durch volle Wochen, quetscht hier und da noch was rein und zieht noch einmal richtig durch – bald, ganz bald ist Erholung. Dann kann man endlich alle Viere von sich strecken und die Arbeit Arbeit sein lassen. Dann beginnt er: der Jahresurlaub. Und man fällt wortwörtlich hinein. Viele werden erst einmal krank. Man ist einfach müde und erschöpft und braucht eine Weile, um runterzukommen. Und statt Ruhe kreisen die Gedanken: Wird das Wetter halten? Erfüllt sich, was man sich erhofft hat? Schon am ersten Tag liegt ein Druck in der Luft: Jetzt muss es gelingen, jetzt muss man auftanken, jetzt muss man die Zeit nutzen. Jeder neue Morgen ist schließlich auch ein Tag weniger Urlaub. Und ehe man es merkt, ist der Urlaub vorbei – und man fragt sich: Hat die Zeit gereicht? Habe ich mich gut erholt?

Diesen Satz höre ich tatsächlich oft: „Nur noch drei Wochen, und dann …“ / „Ich muss nur noch vier Wochen durchhalten – und dann …“

Reicht dieses dann dann wirklich?

Mir gefällt die Idee von kleinen Urlaubsinseln ganz gut. Regelmäßige kurze Unterbrechungen, die wir ganz bewusst zelebrieren. Pausen im Alltag, die wir uns gönnen. Das können einfache, aber besondere Momente sein – wie ein italienischer Abend zu Hause oder in einem schönen Restaurant, ein Wochenende auswärts, eine Fahrradtour, die Heimat mal mit den Augen eines Touristen erkunden…Dinge, die uns guttun, für die wir uns aber nur im Urlaub Zeit nehmen.

Vielleicht könnte das unseren Alltag entschleunigen? Den Druck etwas rausnehmen? Vielleicht könnten uns regelmäßige schöne Erlebnisse Kraft geben?Einen Versuch wäre es wert. Oder?