
Checker Tobi erklärt….
Simone Moninger in der Reihe „Wort zum Sonntag“
Der Fernsehmoderator Tobi Krell, bei Kindern und Familien bekannt unter „Checker Tobi“ hat diese Woche die Reportage „Wege aus dem Hass“ veröffentlicht. Normalerweise erklärt Checker Tobi den Kindern wie unsere Welt so funktioniert, nun also sind diesmal die Erwachsenen selbst angesprochen.
Angesichts der Lage der Welt mit den vielen Kriegen und Auseinandersetzungen, aber auch den Aggressionen und Gewalt, die wir mittlerweile doch immer mehr im Alltag selbst erleben, stellt er sich die Frage, mit welcher Welt unsere Kinder konfrontiert sind. Kinder selbst kennen keinen Hass, diese Entwicklung kommt erst mit dem Jugendalter. Hass ist kein Gefühl wie Trauer oder Wut. Hass ist viel komplizierter; es ist eine Strategie unangenehme Gefühle zu verarbeiten.
Tobi begegnet in dem Bericht Menschen, die es aus der Hassspirale selbst herausgeschafft haben. Eine junge Frau spricht dabei von Vergebung. Für mich ist Vergebung ein großer Begriff, der Stärke braucht. Wer kann schon nach einer Enttäuschung und Verletzung von einem anderen schnell verzeihen? „Schwamm drüber“ ist eben doch nicht immer so einfach. Damit sich dies nicht weiter zu Hass entwickelt, müssen wir uns unserer Gefühle bewusst sein und lernen diese auszusprechen. Vergebung braucht Zeit und Geduld, etwas was wir uns heutzutage kaum noch zugestehen. Vergebung ist alles andere als einfach und dennoch lohnt es sich.
Im Christlichen Glauben ist die Vergebung zentral. Jesus lebte die Vergebung, selbst noch am Kreuz. Für uns heut kann dies auch ein Beispiel sein. Vergebung heißt nicht, das Unrecht zu ignorieren. Es bedeutet die bewusste Entscheidung den Groll loszulassen, nicht für den anderen, sondern für den eigenen inneren Frieden. Wenn wir im Alltag anfangen diese Schritte zu gehen, wird es auch möglich, dass unsere Kinder eben nicht in einer Welt aufwachsen müssen, die von Krieg, Hass und Gewalt geprägt ist – und ehrlich gesagt, dass muss es uns Wert sein.