Bevollmächtigt!
Tobias Kriegisch in der Reihe „Wort zum Sonntag“
Als unser erstes Kind geboren wurde, haben meine Frau und ich einen Termin beim Notar vereinbart. Wir wollten sicherstellen, dass jemand für uns sprechen und in unserem Sinn handeln kann, sollte uns beiden etwas zustoßen. Seit diesem Termin ist geregelt, dass meine Schwester im Fall der Fälle für uns spricht und entscheidet. Eine Generalvollmacht regelt diese Vereinbarung. Ein gutes Gefühl!
Wenn im Landtag oder im Bundestag Gesetze auf den Weg gebracht werden, dann regeln das die Menschen, die wir über Wahlen bevollmächtig haben. Die Entscheidungen, die in den Parlamenten getroffen werden, werden nicht von irgendwelchen Eliten vorbereitet und auf den Weg gebracht. Es sind Menschen wie du und ich, die viel Zeit und Energie einbringen, um für uns einen guten Rahmen zu schaffen. Dasselbe gilt für die Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte. In einer Demokratie wie der unseren geht die Macht vom Wahlvolk aus. Das Volk braucht sich keine Macht zurückzuholen, denn über die regelmäßige Wahl ist sichergestellt, dass eine Vollmacht nach einer gewissen Zeit auch wieder erlischt. Auch wenn nicht immer alles ganz glatt läuft: Wir leben in einer wunderbaren Demokratie! Ein gutes Gefühl!
Im Evangelium des heutigen Tages wird Jesus gefragt: In wessen Vollmacht trittst du auf? Um die Antwort zu erfahren, muss man 3 Kapitel weiterlesen. Dort bekennt Jesus: Ich bin der Sohn Gottes. Die Macht, die Jesus legitimiert, ist Gott selbst.
Und Gott ist die Liebe.
Ein gutes Gefühl!