Vertrauen auf die Nähe Gottes
Pater Anton Wölfl in der Reihe „Wort zum Sonntag
Am Wochenende feiern wir Christen das Fest Palmsonntag. Viele Ehrenamtliche in meiner Pfarrei haben Palmbuschen oder Palmsträuße gebunden. In Erinnerung daran, dass Jesus an diesem Tag unter Jubel in die Stadt Jerusalem eingezogen ist. Die Sträuße sind bunt und doch auch traditionell und aus ihnen stechen die Weidenkätzchen hervor. Die Vorboten des Frühlings, auf den wir uns alle freuen. Besonders auf dem Schönenberg, wo der Wind kalt um das Haus und die Kirche zieht. Der Frühling bringt leben in die Natur. Leben ist auch das Thema der Karwoche. Voller Begeisterung wird Jesus in Jerusalem empfangen. Die Menschen legen mit ihren Zweigen auch ihre Hoffnungen vor diesen Friedenskönig, der in ihre Stadt einzieht. Plötzlich aber kippt die Stimmung. Am Karfreitag stirbt er wie ein Verbrecher am Kreuz. Alle Hoffnung scheint dahin, wenn da nicht der Ostermorgen wäre, an dem Gott den Tod und das Böse besiegt hat. Freud und Leid liegen im Leben oft so nahe beieinander. Wir machen im Leben fröhliche aber auch schmerzliche Erfahrungen. Wir spüren Glück und Liebe, haben Hoffnungen und Wünsche, leben Träume, durchleben Ängste, leiden Schmerz und müssen lernen Abschied zu nehmen. Unser Leben ist bunt wie die Palmsträuße. Wie mein Palmbuschen. Nicht perfekt aber doch auch schön. Als Christ glaube ich, dass ich alles wie die Menschen in Jerusalem vor diesen Gott legen darf. Meine Hoffnungen und Ängste. Alles was nicht so gut läuft, aber auch meine Freude. Und ich vertraue fest darauf, dass Gott da ist. Dass er mich ernst nimmt und mich unterstützt bei den Herausforderungen des Lebens. Im Guten und auch im weniger Guten. Und ich hoffe auf den Frühling, der irgendwann am Ende meines Lebens heranziehen wird. Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Karwoche und ein frohes Osterfest. Genießen sie den Frühling und kommen sie gerne in einen der vielen Gottesdienste in ihrer Umgebung.