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Foto (Schwenk):MdB Roderich Kiesewetter (CDU) im Bürgersaal Röttingen beim Dekanatstag

Wichtiger Diskurs beim Dekanatstag

Sibylle Schwenk

Auf sehr großes Interesse ist der Dekanatstag am vergangenen Sonntag in Röttingen gestoßen. Das Katholische Dekanat Ostalb hat zu seinem traditionellen Format Roderich Kiesewetter (MdB, CDU) eingeladen zum Thema „Christliche Friedensethik“. Vorangegangen war ein Gottesdienst mit dem stellvertretenden Dekan Dr. Pius Adiele und Comboni-Missionar Reinhold Baumann.

 

Lauchheim-Röttingen . „Auch wenn es momentan keine Lösung gibt, so können wir doch die Gemeinschaft heute genießen.“ Das sagte Pfarrer Adiele am Ende der Veranstaltung. Im Bürgersaal der Gemeinde St. Gangolf Röttingen hatten ehrenamtlich arbeitende Frauen und Männer den Saal und das Essen vorbereitet.

Dekanatsreferent Romanus Kreilinger begrüßt die Gäste und stellt den Redner des Vormittags vor, Bundestagsmitglied Roderich Kiesewetter. Kiesewetter ist direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim und seit April 2014 Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Auswärtigen Ausschuss, außerdem im Beirat Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Zudem ist Kiesewetter, der in Oberrombach wohnt, der Sprecher „Krisenprävention“ seiner Fraktion und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss.

Das Thema „Christliche Friedensethik“ führt Kreilinger ein: „Wir möchten heute nicht nur über Krieg, sondern vor allem über den Frieden sprechen.“ Gibt es also die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander?

Roderich Kiesewetter geht in seinem Vortrag auf den Krieg in der Ukraine ein, auf das außenpolitische Netzwerk, das strategische und gleichzeitig brutale, aggressive Verhaltens Putins und darüber, dass es „schwierig ist, in dieser Zeit Pazifist zu sein“. Es gebe in Deutschland eine große Tradition des Pazifismus, auch eine ethische Verantwortung. Doch die jetzige Lage könne nach seiner Ansicht nicht mehr mit friedlichen Mitteln oder Verhandlungen gelöst werden. Deutschland habe den Krieg mit Geld lange von sich entfernt gehalten. „Kriege werden nicht am Verhandlungstisch entschieden“, sagt Kiesewetter. Und weiter: „Andere Länder können sich in einer Verteidigungssituation nicht auf Europa verlassen.“ Kiesewetter betont auf die Rückfragen des Plenums, dass man im Ukraine-Krieg momentan nicht auf dem Weg zu Frieden sei – „auch, wenn ich ihnen gerne etwas anderes sagen würde“.

Auf die dem Dekanatstag zugrundeliegende Thematik, ob die christliche Friedensethik bei politischen Entscheidungen eine Rolle spiele, geht Kiesewetter nicht ein.

Die Anliegen der anwesenden „Pax-Christi-Gruppe“, die jegliche Waffengewalt ablehnt und für die konsequente Aufnahme diplomatischer Lösungen ist, wurden beim Dekanatstag zum Teil noch in Kleingruppen mit Kiesewetter nach dem offiziellen Teil besprochen.

„Der Diskurs ist wichtig, wenn er uns heute keine Hoffnungszeichen auf Frieden gebracht hat“, resümiert am Ende Dekanatsreferent Kreilinger.