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Foto (Schwenk): Bei der ersten Rorate im Haus der Kath. Kirche stand die Ausstellungseröffnung "Wir zeigen Gesicht(er)" thematisch mim Mittelpunkt

Achtsam und aufmerksam den Menschen begegnen

Sibylle Schwenk 

Im Haus der katholischen Kirche hat die wöchentliche Rorate (Lichter-Gottesdienst) in der Adventszeit eine lange Tradition. In den Adventswochen treffen sich die Mitarbeitenden in der Frühe zum gemeinsamen Beten und Singen. Dieses Mal stand die Ausstellung „Wir zeigen Gesicht(er)“ im thematischen Mittelpunkt. Die zehn Portraits, die als Wanderausstellung von den katholischen Kindertagesstätten St. Franziskus und St. Josef initiiert wurde, ist in den nächsten Wochen im Haus der Katholischen Kirche im Foyer und im zweiten Obergeschoss zu sehen.

„Wir zeigen Gesicht(er)“ – die eindrucksvollen Portraits aus den Händen des Aalener Fotografen und Künstlers Tobias Holzinger sind als „Fusion der Gesichter“ entstanden. Holzinger hat die fotografierten Gesichter mit einem genialen Kunstgriff in der Mitte auseinandergeschnitten und neu zusammengefügt. Es entstehen neue Gesichter aus zwei unterschiedlichen Hälften. Manchmal muss man schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass es sich um zwei verschiedene Personen handelt.

Was im Rahmen eines Antirassismus-Projekts in den KiTas St. Franziskus und St. Josef, sowie in Kooperation mit der Beratungsstelle „Seelenraum-Achtsamkeit-Auszeit“, dem Treffpunkt Rötenberg, dem Kollektiv K und der Katholischen Aalener Kirchengemeinde entstanden ist, birgt ein frappierendes Ergebnis mit Interpretationsmöglichkeiten: Alle Menschen sind unterschiedlich und doch auch gleich, egal welche Herkunft, welche Religion, welche Hautfarbe, welche sexuelle Orientierung dahintersteht.  „Wir gehören zusammen und sollten deshalb auch dem Nächsten Wertschätzung, Empathie, Respekt und Toleranz gegenüber bringen“, erläuterte Öffentlichkeitsreferentin Sibylle Schwenk, „denn die andere Gesichtshälfte könnte auch meine sein.“

„Wir können auch Gott im anderen Menschen sehen“, weitete Betriebsseelsorgerin Karolina Tomanek den Blick für die Mitfeiernden der Rorate und zitierte den Theologen Karl Rahner: „Wir können Gott nicht lieben, als dass wir ihn in unserem Nächsten lieben“. Dekanatsjugendreferentin Verena Zauner und Betriebsseelsorgerin Birgit Elsasser luden die Mitfeiernden ein, sich gegenseitig zu malen. Ein genaues Hinschauen war nötig, um ein einigermaßen treffendes Ergebnis zu produzieren. Doch der Effekt, der auch aus den Künstler-Portraits hervorgeht, stellte sich entsprechend ein. Und es ist gleichzeitig ein Impuls, in der kommenden Woche zu versuchen, das Gegenüber, den Menschen, denen man begegnet, mit großer Achtsamkeit und Wohlwollen gegenüber zu treten. Denn die andere Gesichtshälfte könnte ja die eigene sein.

07.12.2023/Dekanat Ostalb/Sibylle Schwenk

Fotos: Schwenk

Info: Die Ausstellung „Wir zeigen Gesicht(er)“ war im Sommer bereits in der Rathausgalerie zu sehen. Als Wanderausstellung konzipiert ist sie in den nächsten Wochen zu den Öffnungszeiten des Hauses der Katholischen Kirche in der Weidenfelder Str. 12 in Aalen zu sehen. Die Portraits hängen im Foyer und im zweiten Obergeschoss des Hauses.