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Foto (Schwenk): Gruppenbild: vorne v.l. Susanne Konle, Eva Rieber-Berlinger, Pater Sony, Anneliese Egetenmeyr

Adventslichter strahlen in die Welt

Sibylle Schwenk 

Sie warten darauf, dass sie angezündet und ihr ganz besonderes Licht verbreiten: die Kerzen auf den Adventskränzen in Willis Stadel. Am Ende werden rund 80 Kränze, 70 Gestecke, dazu noch 20 Türkränze, sowie verschiedene Lichtinstallationen um die Wette strahlen. Im kleinen Örtchen Pfahlheim ist heute Adventsbasar.

„Es sind schon ganz besondere Kränze, die man bei uns bekommt“, sagen Susanne Konle und Anneliese Egetenmeyr. Die beiden sind „Frauen der ersten Stunde“. „Seit 27 Jahren basteln Frauen aus unserer Gemeinde Adventskränze und spenden den Verkaufserlös für Missionsprojekte“, lächeln Konle und Egetenmeyr. Immer am 1. November fällt der Startschuss für diese große Bastelaktion. In Willis Stadel – ein Gebäude gegenüber des Kindergartens, dankenswerterweise von Familie Maierhöfer zur Verfügung gestellt – entsteht dann Kranz um Kranz. „Wir binden traditionelle Kränze, aber auch moderne und ausgefallene Sachen“, berichtet Susanne Konle. Sie hat gerade ein Kerzengestell in der Mache. So wie auch Eva Rieber-Berlinger. „Ich mache das sehr gerne“, sagt sie. Ihr gefallen die unterschiedlichen Stile, und auch die Tatsache, dass hier in der Gemeinschaft zusammengearbeitet wird.

„Wir tun es für einen guten Zweck und deshalb gerne“, so der Tenor unter den Frauen, die sich an diesem Nachmittag in Willis Stadel zusammengefunden haben. Rund 20 Pfahlheimerinnen sind es schon, die sich hübsche Zweige und Dekorationen aussuchen, um daraus was Schönes zu basteln. Im Sommer sammeln sie zuweilen bereits Dekomaterialien im Garten – und die Pfahlheimer wissen auch, dass die Adventskranz-Bastelfrauen jede Menge Immergrünes brauchen. „Wir sind über jede Spende dankbar“, berichtet Anneliese Egetenmeyr. Den Rest der Materialien besorgen sich die Frauen dort, wo es gerade am günstigsten ist. Dafür wird auch ein kleiner Teil des Erlöses einbehalten.

Satte 5000 Euro können die Bastelfrauen jedes Jahr an Spendengeldern einsammeln. „Das ist eine enorme Summe“, freut sich Pater Sony, Pfarrer der Seelsorgeeinheit Philipp-Jeningen-Ost, zu der Pfahlheim gehört. Er kann die Frauen gar nicht genug loben, ob ihres Fleißes und der vielen Zeit, die sie für den guten Zweck investieren. Im Durchschnitt sind es immer hin über 30 Stunden Arbeit, die die jede Frau in den Adventsbasar investiert.

„Der Adventsbasar gehört bei uns im Gemeindeleben einfach dazu“, ist sich Pater Sony sicher. Die Spende, die aus den Verkaufserlösen fließt, kommt mehreren wohltätigen Zwecken zugute. „Wir unterstützen eine Schule in Indien, ein Krankenhaus und eine Schule in Südafrika, die Arbeit der Combonis in Uganda, und die Kinder- und Jugendarbeit in Brasilien, die von einem Konvent der Salesianerinnen betrieben wird“, beschreibt Pater Sony.

Nebenan laufen die Klebepistolen zur Hochform auf. Es riecht nach dem erwärmten Plastik, nach erhitztem Draht und auch nach Tannengrün. Die Gestecke, die vorsorglich im kalten Bereich des Stadls aufgebaut werden, stehen da wie die Zinnsoldaten. Eines schöner, als das andere.

An diesem Samstag startet der Adventsbasar um 13.30 Uhr mit der Segnung der Kränze durch Pater Sony. Es gibt Kaffee, Punsch und Kuchen, außerdem Weihnachtsgebäck zu kaufen, das von einer anderen Gruppe fleißiger Pfahlheimerinnen gebacken wurde.

Die Kerzen auf den Kränzen werden im Advent ihr Licht in den Häusern verströmen. Ein Teil des Lichts geht in alle Welt – begleitet vom Gebet und vom Segen.