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Foto (Schwenk): v.l. Weihbischof Matthäus Karrer. Dr. Christaine Bundschuh-Schramm, Dekan Robert KLoker

In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche

07.07.2023 Sibylle Schwenk

„Durch die Seelsorge wollen wir an einer humanen Welt mitbauen“. Das sagte Weihbischof Matthäus Karrer in das Plenum, bestehend aus den hauptamtlichen Mitarbeitenden des Dekanats Ostalb. Im Vortrag gemeinsam mit Christiane Bundschuh-Schramm kam der Weihbischof immer wieder auf diesen einen Satz zurück, der gleichsam das Zentrum aller Bemühungen der Kirche darstellt. An einer humanen Welt mitbauen, die karitative Dimension des kirchlichen Handelns in den Mittelpunkt stellen, zuhören, respektvoll miteinander umgehen und Interesse an der Situation von anderen Menschen zeigen. „In einer zunehmend säkularen Welt gilt es noch viel mehr, an den Menschen und ihren ganz persönlichen Lebenswelten zu sein“, führt Bundschuh-Schramm aus. Doch Seelsorge finde heute, bedingt auch durch schwindende haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende, unter anderen Rahmenbedingungen statt. Außerdem sei „Seelsorge kein Alleinstellungsmerkmal mehr für Kirche“, gibt Karrer zu Bedenken.

Als Christinnen und Christen jedoch haben wir ein Schatz parat: die christliche Botschaft. „Jesus von Nazareth ist der Seelsorger schlechthin“. Weihbischof Karrer macht klar, dass eine dichte Orientierung an dieser Botschaft das alte und neue Ziel der Seelsorge sein müsse. Ehrlich geht er zudem darauf ein, dass der seelsorgerliche Kontext ein Macht- und Abhängigkeitsverhältnis auslösen könne. „Darauf müssen wir besonders Acht geben und dürfen nicht in Abhängigkeitsschleifen geraten“.

Insgesamt liegen die vier Zukunftsperspektiven der Diözese in den Bereichen bedarfsgerechte Einzelseelsorge, zeitgemäße Ehrenamtsstruktur, diakonisches Handeln mit gesellschaftlichen Partnern und einer strategische Personal- und Organisationsentwicklung.

Vorangegangen war der Konferenz eine Andacht in der Kirche St. Stephanus, wo Dekan Robert Kloker gemeinsam mit den Dekanatsreferenten Tobias Kriegisch und Romanus Kreilinger den Blick auf den Emmausgang richteten. Auch damals schon wurde Seelsorge neu gesehen und erlebt.