Zeigen wir Gesicht
Dorothee Schäffler in der Reihe „Wort zum Sonntag“
„Authentisch zu sein bedeutet der eigenen Seele ein Gesicht zu geben!“ (Verfasser unbekannt)
Dieser Kalenderspruch lädt uns ein uns zu hinterfragen, ob wir unser Inneres auch tatsächlich nach außen zeigen. Gesicht zu zeigen, ist für uns alle ganz unterschiedlich. Gerne möchte ich Sie fragen; was bedeutet es für Sie, Ihrer Seele ein Gesicht zu geben? Vertreten Sie Ihre Wertvorstellungen und Meinungen oder passen Sie sich ihrem Umfeld an?
Der Seele ein Gesicht zu geben, bedeutet für mich: ICH DARF ICH SELBST SEIN.
Nehmen wir uns die Kinder als Vorbilder. Sie sind unter uns Menschen die wahrhaft ehrlichsten Personen. Sie fragen vorurteilsfrei, sie sagen was sie denken. Und oft ist uns Erwachsenen manche dieser Aussagen unangenehm.
Jesus hat sich aus ehrlichem Interesse urteils- und wertungsfrei, den Menschen zugewandt. Bedürfnisorientiert hat er sein Gegenüber in den Mittelpunkt gestellt. Eine Haltung, die für uns als Mensch eine Grundeinstellung sein kann. Egal von welcher Nation, Religion,… es geht um den Einzelnen. Um die Gefühle, Bedürfnisse aber auch um Grenzen, die es zu sehen gilt.
Wenn wir unseren Mitmenschen wirklich und authentisch begegnen wollen, müssen wir bei uns selbst anfangen – uns selbst sehen! Das bedeutet: Ich gehe mit mir selbst respektvoll und wertschätzend um, ich stehe zu meinen Fehlern und setzte mich für meine Werte und Meinungen ein. Vielleicht erkenne ich dann im Spiegelbild: Meine wahrhaftige Seele.
Übrigens vom 8.Mai-12.Juni findet in der Rathausgalerie in Aalen eine Ausstellung statt, zum Thema: Wir zeigen Gesicht(er)-gegen Fremdenfeindlichkeit, veranstaltet von den katholischen Kinder- und Familienzentren St. Franziskus und St. Josef in Aalen, in Kooperation mit ihren Netzwerkpartnern. Es wird sich lohnen, unterschiedliche Gesichter und Seelen zu erkennen – vielleicht auch sich selbst.