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Foto: Schwenk

Von Ostern erzählen...

Dekan Robert Kloker in der Reihe „Wort zum Sonntag“ 

Wir feiern in diesen Tagen wieder miteinander die Mitte des christlichen Kirchenjahres – das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Die Botschaft von Ostern will weitergesagt werden! Sie kann sich freilich nur verbreiten, wenn glaubende Menschen davon zu sprechen beginnen. Damals, vor knapp 2000 Jahren, breitete sie sich wie ein Lauffeuer aus. Keine und keiner konnte die Botschaft für sich behalten. Immer mehr Menschen wurden von ihr angesteckt: Jesus, der gestorben und begraben war, ist wieder lebendig. Gemeinden entstanden im Namen Jesu Christi. Eine Gemeinschaft, in der Menschen sich gemeinsam auf den Weg machten, um die Osterbotschaft ins Leben kommen zu lassen. Eine Gemeinschaft, die es bis heute gibt und deren Aufgabe sich nicht geändert hat: sich von Ostern bewegen zu lassen und die Osterbotschaft zu den Menschen zu bringen. Ostern will uns zu einem anderen Leben bewegen, will uns dazu neue Kraft geben: Gott und einander zu vertrauen, Lieb- und Gedankenlosigkeit zu überwinden, Unrecht beim Namen zu nennen, sich zu Schuld zu bekennen, auch Unbequemes zu wagen und immer wieder das Gespräch zu suchen: mit Gott, mit mir selbst, mit den anderen Menschen. Zu all dem will Ostern uns bewegen, damit sich in der Welt etwas bewegt – zum Leben hin! Ich meine, gerade unsere so krisengeschüttelte Zeit braucht das Zeugnis von Christinnen und Christen, die sich als Hoffnungsträger verstehen. Vieles erscheint in unserer derzeitigen Welt so festgefahren, wie eingefroren. Denken wir nur an die nach wie vor bestehende Kriegssituation in der Ukraine und die zunehmende Polarisierung zwischen Ost und West. Ostern feiern wir immer im Frühling, das neue Leben erwacht in der Natur und gibt ein Bild für das neu erwachende Leben der Auferstehung. Mit dieser österlichen Dynamik sollten wir uns nicht abfinden mit den bedrängenden Zuständen in unserer Welt. Lassen wir nicht nach in dem Bemühen, alles zum Besseren zu wenden und zu führen. Und finden wir dafür auch immer wieder hoffnungsvolle Worte, die aufrichten und trösten können!

In dieser österlichen Hoffnungsperspektive wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Fest der Auferstehung Jesu Christi!

Ihr

Dekan/Münsterpfarrer

Robert Kloker