Es ist ziemlich bewölkt als ich mich auf mein Mountainbike setze und am Fuße der Alb in die Pedale trete. Und es kommt wie es kommen muss: schon nach 10 Minuten erwischt mich ein Regenschauer als ich den Berg nach oben strample. Also schnell Regenjacke und – hose an. Weiter geht`s. Oben angekommen bin ich etwas außer Puste aber auch stolz, dass ich trotz des mäßigen Wetters aufgebrochen bin. Dann geht es den Albtrauf entlang von Westen nach Osten in Richtung Aalen. Ich komme an Orten vorbei, die ich gut kenne. Eigentlich nichts Besonderes. Aber das Licht nach diesem Schauer ist der Wahnsinn. Der Wald, die Wiesen und die Silhouette der Alb sind wunderschön. Immer wieder kommt mir ein Gedanke: Das gibt`s doch gar nicht – so schön. Mit jedem Kilometer werde ich dankbarer. All die Dinge, die mich belasten treten zurück. Mit einem Mal bin ich mit mir und meinem Leben sehr zufrieden. Ich genieße den Moment. Dann stehe ich an der Abzweigung, die mich von der Albhochfläche ins Remstal führt. Ab jetzt geht es zurück in den Alltag, aber die Dankbarkeit bleibt und ich genieße die Abfahrt mit einem Lächeln im Gesicht. Als ich in die Einfahrt zu Hause einbiege, stimme ich innerlich in Psalm 139 ein: „Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke!“. Ich habe sie eben gesehen und erlebt. Mit diesem Wissen und der Dankbarkeit darüber kann ich gut in die nächste Woche starten. Beides hilft mir im Alltag, die Unwegbarkeiten und die schlechten Nachrichten aus aller Welt zu überstehen und hoffnungsvoll zu bleiben.