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Foto (Schwenk): Christiane Funk bereitet alles vor für die Sternsingeraktion 2026

Mit Punsch und Gottes Segen

Sibylle Schwenk

Sie gehören zu Weihnachten und Neujahr fast genauso, wie der Christbaum, die Geschenke und das „Stille Nacht“: die Sternsingerinnen und Sternsinger. Jedes Jahr ab dem Zweiten Weihnachtsfeiertag sind Kinder und Erwachsene unterwegs, gehen von Haus zu Haus und bringen den Segen der Heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Christiane Funk aus Aalen ist seit vielen Jahren hinter den Kulissen tätig und sorgt dafür, dass die „Könige“ den richtigen Weg finden, dass sie gut gekleidet und mit den traditionellen Accessoires ausgestattet sind.

Aalen . „In unserer Salvator-Gemeinde sind immer rund 50 Kinder unterwegs“, beschreibt Christiane Funk. Diese teilt sie ein in neun bis zehn Gruppen mit jeweils drei Königen und einem Sternträger. Ein Erwachsener begleitet jede Gruppe.

Christiane Funk kennt und liebt die Sternsingeraktion schon seit sie denken kann – aus ihrer Heimatgemeinde in Hüttlingen und später dann, als ihre eigenen Kinder mitgemacht haben. „Ich finde die Aktion nach wie vor sehr bemerkenswert und bin jedes Mal beeindruckt, wie viele Spenden zusammenkommen“, lächelt sie. Letztes Jahr konnte die Salvatorgemeinde über 14.000 Euro sammeln. „Die Bereitschaft der Menschen für die Anliegen der Kinder zu spenden ist groß“, weiß sie aus Erfahrung.

In diesem Jahr richtet die Sternsingeraktion den Blick auf Bangladesh. Trotz Fortschritten im Kampf gegen Kinderarbeit müssen in dem südasiatischen Land noch rund 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche arbeiten – 1,1 Millionen sogar unter besonders gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Sternsinger-Partnerorganisationen setzen sich dafür ein, Kinder aus Arbeitsverhältnissen zu befreien und ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Die Sternsinger-Aktion 2025 hat ein Rekordergebnis erzielt: Über 48 Millionen Euro (48.060.189,51 €) sind bundesweit zusammengekommen. Rund 7300 Gemeinden, Schulen und Kindergärten waren beteiligt, um die Spenden für Projekte in Not leidenden Ländern zu sammeln.

Vor Ort bereitet Christiane Funk mit ihrem Team die Aalener Kinder in zwei Treffen auf die Sammelaktion vor. Beim ersten Treffen gibt es Informationen und einen Film zur jeweiligen Aktion. Beim zweiten Zusammenkommen geht es dann um die Gewänder und man sucht aus, mit welchem Lied und mit welchen Gebeten man an den Haustüren klingelt.

„Für mich ist es wichtig, dass sich die Kinder wohlfühlen, wenn sie auf ihre Tour gehen“, erzählt Christiane Funk. Auch in diesem Jahr strömen die Salvator-Kinder in Gruppen durchs Hüttfeld, auf die Heide, in die Innenstadt und in den Tännich – und zwar an drei Tagen vom 3. bis zum 5. Januar. Einen Tag davor, am 2. Januar macht sich eine Gruppe mit Erwachsenen-Sternsingern auf den Weg die Stadt und zieht von Lokal zu Lokal.

Christiane Funk und ihr Team begleiten die Sternsinger an allen drei Tagen. Das ist etwas ganz Besonders: „Wir besuchen alle Gruppen mit unserem Punsch-Mobil“, berichtet die Organisatorin. Sie und ihre Tochter haben dann heißen Punsch im Auto dabei und versorgen die Mädchen und Jungs.

Traditionell trifft man sich abends wieder im Salvatorheim. Dort gibt es dann ein warmes Essen und zum Nachtisch Waffeln. „Die sind besonders beliebt“, lächelt Christiane Funk. Die Kinder berichten von ihren Erlebnissen an den Haustüren der Menschen. Sie erzählen von der alten Frau, die sich schon die ganze Zeit auf den Besuch der Sternsinger freut, weil sie dann für eine kurze Zeit nicht alleine ist. Sie erzählen von den vielen Süßigkeiten, die sie von dem netten Mann und seinen Kindern bekommen haben und von den Tränen in den Augen einer Mutter, als sie das Gebet und den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ gesprochen haben.

Die Sternsingerinnen und Sternsinger kommen erfüllt und glücklich zurück. Ein Gefühl, das sich in dem Bewusstsein einstellt, einem anderen Kind in einer anderen Welt geholfen zu haben.